Pilates: Beckenbodentraining mit Spaß – und Garantie
Sicher haben Sie sich bei klassischen Beckenbodenübungen schon gefragt, ob Sie Ihren Beckenboden jetzt gerade tatsächlich anspannen. Wie wäre es, wenn Sie mit einer großartigen Methode eine Möglichkeit bekämen, dies jederzeit zu überprüfen? Heute möchte ich Ihnen ein tolles Training der besonderen Art vorstellen, damit Sie auch nach längerer Übungszeit noch am Ball bleiben: Pilates, Beckenbodentraining mit Spaß und garantierter Wirksamkeit!
Als Therapeutin und Trainerin arbeite ich bereits viele Jahre in meiner Praxis in Berlin (Schöneberg) mit dem Schwerpunkt Beckenbodentherapie. Dabei behandle ich den Beckenboden auf zwei verschiedene Weisen: mit aktiven Übungen zum Beckenbodentraining, und mit Gestalttherapie nach IMpuls® zur ganzheitlichen Behandlung der Zusammenhänge von Körper, Psyche und Geist im Kontext der individuellen Geschichte des Patienten.
Abwechslungsreich und effektiv trainieren mit Pilates
In meiner Arbeit als Physiotherapeutin habe ich viele Männer und Frauen mit den klassischen manualtherapeutischen Techniken zur Mobilisation der gesamten Beckenregion behandelt. Auch die klassischen Beckenbodenübungen mit inneren Bildern waren immer Teil der Behandlung. Jedoch habe ich festgestellt, dass die Manuelle Therapie und die klassischen Vorstellungsbilder schnell an ihre Grenzen stoßen. Und genau hier setzt Pilates an. Das kennen Sie vielleicht schon, aber haben Sie auch schon vom „modifizierten Pilates nach APPI“ gehört?
Das modifizierte Pilates nach dem Australian Physiotherapy and Pilates Institute bietet Ihnen eine besonders flexible Form des Trainings, abgestimmt auf ihre körperliche Verfassung, Beschwerden oder Ziele. Eine große Übungsvielfalt bietet Ihnen große Abwechslung, sodass Sie auch nach längerem Üben weiter mit großer Freude am Ball bleiben. Im Gegensatz zum herkömmlichen Beckenbodentraining arbeitet Pilates mit den tiefen, innenliegenden Muskeln. Der Beckenboden ist dabei einer der Kernmuskeln, um das sogenannte Zentrum zu aktivieren. Auf sanfte Weise stärken Sie so Ihren Beckenboden und stabilisieren zugleich Ihre gesamte Lenden- und Beckenregion.
Ist mein Beckenboden angespannt
Das Tolle dabei ist: Es gibt eine von außen fühlbare Stelle, an der Sie unmittelbar überprüfen können, ob Ihr „Zentrum“ angespannt ist oder nicht. Das Zentrum (auch „Core“ oder „Powerhouse“) besteht aus vier Muskeln: dem tiefliegenden Bauchmuskel (M.transversus abdominis), dem Beckenboden, den tiefliegenden Rückenmuskeln (Mm.multifidii) und dem Zwerchfell. Durch deren Zusammenspiel (Ko-Kontraktion) ergibt sich der Effekt, dass Sie nur einen Muskel (z.B. den Beckenboden) aktivieren müssen und zeitgleich die anderen Muskeln automatisch mitarbeiten.
Aber probieren Sie es doch einfach mal aus!
> Legen Sie sich auf den Rücken und stellen beide Beine gebeugt auf, möglichst hüftschmal und parallel.
> Schaukeln Sie Ihr Becken nun leicht vor und zurück, bis es in einer natürlichen Mittelposition
liegt.
> Legen Sie nun Ihren Zeige-und Mittelfingern jeweils rechts und links an Ihre beiden
Beckenknochen.
> Gleiten Sie von dort etwa 2 cm nach innen und unten, sodass Sie einen leichten, sanften
Fingerdruck in Ihrem Unterbauch im Bereich der Beckenschaufel ausüben.
> Nun spannen Sie Ihren Beckenboden ganz sanft an, nur etwa 10 bis 15 Prozent von dem, was
insgesamt möglich wäre.
> Spüren Sie dabei nach, was Sie unter Ihren Fingern im Unterbauch spüren.
> Wenn Ihre Finger an der richtigen Stelle liegen und der Beckenboden sanft aktiviert ist, dann
erspüren Sie dort unter Ihren Fingern eine leichte Muskelspannung. Dies ist der tiefe
Bauchmuskel (M.Transversus abdominis), der Ihnen antwortet und zeitgleich mit Ihrem
Beckenboden aktiv ist.
Anfangs braucht es vielleicht etwas Übung beim Erspüren der Muskeln. Seien Sie also geduldig mit
sich und probieren es erneut aus. Wenn Sie es dann allerdings zum ersten Mal erspürt haben, wie
diese Muskeln zusammenarbeiten, haben Sie von nun an eine großartige neue Möglichkeit, sich
selbst beim Üben zu korrigieren. Sie können Sich nun sicher sein, dass Ihr Beckenbodentraining
effektiv ist.
Diese Kern- oder Zentrumsspannung bildet auch die Basis für alle weiteren Pilates-Übungen. Ich
verspreche Ihnen, dass Ihr Beckenbodentraining von nun an nicht nur deutlich effektiver, sondern
auch weitaus abwechslungsreicher sein wird.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren! Für Rückfragen nehmen Sie gern Kontakt zu mir
auf.
In meiner Praxis biete ich neben Pilates nach APPI auch Therapieformen an, mit denen sich
Beschwerden des Beckenbodens ganzheitlich behandeln lassen. Erfahren Sie in meinem nächsten
Artikel, wie Sie zum Beispiel Inkontinenz mit Körper-Gestalt-Coaching nach IMpuls® überwinden
können.
Das sanft fördernde Pilates ist der optimale Sport während der Schwangerschaft sowie bei Regeneration und Rückbildung. Gerne finde ich einen zeitlich passenden Termin für Sie!
© Artikelbild: chupacabra – stock.adobe.com
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